
Am Ortsrand warten an diesem lauen Sommerabend die Trugenhofener und Kienberger.
Mit den Klängen der Marktkapelle Rennertshofen werden sie ins idyllische Rohrbach
geleitet, wo der auserwählte Patenverein, die freiwillige Feuerwehr Rohrbach bereits in
Reih und Glied steht. Ein feierlicher Zug zieht vorbei an Pferden und Kühen durch das
schmucke Juradorf bis zur eigens für diesen Anlass ausgeräumten, liebevoll
geschmückten Festhalle.
Die beiden Feuerwehren aus Trugenhofen-Kienberg und Rohrbach feiern im Jahr 2025 ihr
125-jähriges Gründungsjubiläum. Traditionell stand also das Patenbitten an, bei dem die
Trugenhofener ihre Nachbarfeuerwehr baten, ihnen beim Fest vom 9. – 11. Mai zur Seite
zu stehen.
„Unsere drei Dörfer haben zusammen 372 Einwohner, davon sind heute knapp 250 zum
Patenbitten gekommen, was für ein starker Auftakt in unser Jubeljahr“, freute sich der
Rohrbacher Feuerwehrvorstand Manfred Mergel.
Zunächst sollten die Trugenhofener Feuerwehrler ihre Qualifikation unter Beweis stellen:
So galt es, mit einer antiken Feuerwehrspritze einen „Mini“-Eimer von einem Tisch
spritzen oder einen Luftballon mit Feuerwehrequipment zum Platzen zu bringen. Beides
wurde mit Bravour gemeistert.
Auf Holzscheiten kniend traten die Vertreter der Trugenhofener Wehr schließlich die
zähen Verhandlungen an:
„40 Liter Bier und 20 Paar Würst ham mia für Eich dabei, schlog ma mitnand ei, dann
ist die Sach schnell vorbei“, boten die Trugenhofener an. Doch so schnell sagten die
Rohrbacher nicht zu. Weitere 100 Liter Bier und 100 Essen sollten herausspringen,
bevor mit einer Prise Schnupftabak und dem Anzapfen des Bierfasses die Patenschaft
besiegelt werden konnte.

Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Es gab Freibier von der Festbrauerei
Unterbaar, sowie feinen Braten vom zukünftigen Festwirt Schmid. Die Festdamen beider
Vereine versüßten anschließend mit selbstgemachten Likören den Abend und eine Bar
stand bereit.

V.l.n.r. Vorstand Manfred Mergel, 2. Kommandant Manfred Roßmann, Schirmherr Gerhard Pichler, Festdamen Marie Pichler und Anna Geyer, Schirmherr Georg Hirschbeck, Rohrbacher Kommandant Joachim Schmid, Vorstand Stephan Ritzer
Zu späterer Stunde zeigten die Fähnriche der beiden Feuerwehren bei
Rockmusikklängen ihr Können, indem sie entlang der Fanmeile aus Festdamen,
Feuerwehrlern und Gästen die Fahnen schwangen und so der Menge ordentlich
einheizten.
Beim „Festdamenraten“ traten der Schirmherr der FFW Trugenhofen, ehemaliger
Kreisbrandmeister Gerhard Pichler und Schirmherr der Rohrbacher Wehr, Bürgermeister
Georg Hirschbeck, gegeneinander an. Wer kennt unsere Festdamen besser? – Diese
Frage galt es zu klären. Gerhard Pichler hatte knapp die Nase vorn. Da seine Tochter
Marie Festdame ist, hatte er einen kleinen „Heimvorteil“.
Bis in die frühen Morgenstunden feierten die beiden Juradörfer ausgelassen. „Das ist
gelebte Tradition“, waren sich alle einig. Ein weiterer Beweis, dass die örtlichen
Feuerwehren nicht nur wichtig sind, „wenn es brennt“, sondern einen unverzichtbaren
Beitrag zur Stärkung unserer Dorfgemeinschaften leiste.

Die Festdamen der Jubelvereine Trugenhofen-Kienberg und
Rohrbach fordern beim Patenbitten die Fähnriche zum „Fahnen-Duell“ auf